Geschichte und Bau der Schloßkirche

Kleine Zeittafel – die wichtigsten Daten

1136Stiftung des Benediktinerklosters
1143Erste schriftliche Erwähnung des Chemnitzer Klosters in einer Urkunde König Konrads III.
1514 – 1526Spätgotischer Umbau der Kirche
1540Reformation und Auflösung des Klosters, danach Umbau zum kurfürstlichen Schloß
1668Kirche erhält den Namen Schloßkirche
1864Stadt Chemnitz wächst und Schloßchemnitz wird selbständige Kirchgemeinde
1866-1897Erneuerungsbauten und weitere Umbauten, Errichtung des neugotischen Turmes
1945, 1949Beschädigung des Turmes durch Fliegerbeschuss, Ersatz durch romanisch anmutendes Walmdach
1973-1989Umfangreiche Innenrenovierung mit Umsetzung des Nordportals ins Innere der Kirche
1995Aufstellung des Katharinenaltars als Leihgabe der Großenhainer Marienkirche
2006-2011Orgelneubau

Was die Kirche schon alles war

Nach der Reformation gingen das Kloster, die Kirche und die dazugehörigen Grundstücke in den Besitz der Landesherrschaft über.
Herzog Moritz verwandelte das Kloster durch viele bauliche Veränderungen in ein kurfürstliches Schloß.
Das bedeutete u.a.:

  • Chor und Querschiff wurden von der Kirche abgetrennt;
  • die Oberkirche wurde zu Wohnräumen umgebaut;
  • im Langhaus wurde eine protestantische Schloßkapelle eingerichtet.


Während der Zeit der Napoleonischen Kriege war die Kirche um 1806 Militärmagazin für Heu und Stroh und um 1813 Lazarett für die Franzosen.
Weitere zweckentfremdete Nutzung ab 1816:

  • Die Unterkirche wurde Restaurant, Chorraum, Theatersaal,
  • die Seitenkapelle Büfett und Garderobe
  • Im Kreuzgang des ehemaligen Klosters wurden Pferdeställe und Wagenremisen eingerichtet.
  • Das Obergeschoß im begonnenen Turmanbau wurde zur Hauptsalzniederlage für den Amtsbezirk.

Ein Bummel durch die Epochen

ROMANTIKdie romanische Kapelle, zugleich der älteste Raum in Chemnitz und Umgebung, zwei Vierungspfeiler mit romanischen Säulenfüßen und Kapitellen
FRÜHGOTIKSakramentshäuschen im Altarraum
SPÄTGOTIKspätgotische Hallenkirche mit Schlingrippengewölbe, Geißelsäule und Nordportal vom Meister Hans Witten, Kreuz mit trauernder Maria von Hans von Cöln, Bildtafeln aus der Cranach-Werkstatt um 1515, Katharinenaltar von Pankratius Grueber
RENAISSANCEsteinerne Wandkanzel
BAROCKTaufstein
NEUGOTIKWestportal, Fenster in der Nordsakristei
GEGENWARTOrgel, Relief „Jesus am Brunnen mit der samaritischen Frau“, Dienstaltar