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Nachgedacht: Über das TAJ MAHAL in Agra, Indien


1. Juni 2025

„Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ – So steht es geschrieben im ersten Johannesbrief (1. Joh 4,16).

Wir leben diese Liebe in unserem christlichen Glauben, aber auch in anderen Kulturen und Religionen zeigt sie sich immer wieder. Ein besonders hervorragendes Beispiel dafür ist ein Bauwerk, das zu den sieben neuen Weltwundern gezählt wird, das Taj Mahal in Indien, von dem uns Sabine Hertel ihre Eindrücke mitgebracht hat:

Das Taj Mahal ist ein Mausoleum. Es wurde im 17. Jahrhundert in Agra, Indien erbaut. Das Grabmal wurde vom fünften Großmogul Shah Jahan für seine verstorbene Frau errichtet, die nach Geburt des 14. Kindes starb.

Die Geschichte des Taj Mahals ist nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern auch eine um Machtkämpfe, Intrigen und Tod. Die Bauarbeiten dauerten 20 Jahre, und es waren 20.000 Arbeiter und 1.000 Elefanten am Bau beteiligt.
1658 wurde Shan Jahan von seinem Sohn Aurangzeb verhaftet. Von der Gefängniszelle hatte er einen guten Blick zum Taj Mahal. Der Sohn war ein frommer Muslim und sah im Grabmal ein Symbol des Götzendienstes. Er entweihte die Grabkammern und raubte alle Juwelen.

Heute ist das Taj Mahal vollständig restauriert und gilt als eine der schönsten Sehenswürdigkeiten Indiens, wenn nicht gar der Welt. Seit 1983 ist das Taj Mahal Weltkulturerbe.
Wir waren von dem Bauwerk und der Geschichte beeindruckt. Das Grabmal innen wurde mit ganz vielen kleinen Details gestaltet, zum Beispiel in den Wänden eingravierte Blumenmotive oder die Verkleidung innen und außen mit Makrana-Marmor. Je nach Tageszeit und Lichteinfall erscheint das Bauwerk in einer anderen Farbe. Unser Besuch war bei Sonnenaufgang. Das Grabmal zeigte sich im leichten Orangeton. Drei Stunden später dominierte der weiße Marmor. In Indien erlebt man sehr viel Smog, aber wir durften diesen Morgen bei strahlend blauem Himmel erleben.
Die Gartenanlage mit den Wasserläufen und der Spiegelung des Taj Mahals ist für Fotografen ein Paradies. Hier durften wir miterleben, dass das Taj Mahal für viele indische Familien ein Pilgerort ist. Die Inder sind freundliche Menschen und wir Europäer waren ein ganz besonderes Fotomotiv für die Familien.

Sabine Hertel


Wir vom Redaktionsteam wollten mit diesem Beitrag zugleich ein Zeichen setzen, anderen Religionen und Kulturen mit Respekt zu begegnen, was wir in einer Zeit zunehmender Polarisierung in der Gesellschaft und Ablehnung Andersdenkender und Andersglaubender für wichtig halten.