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Herbst


30. September 2025

Die Bäume werden bunter und verlieren ihre Blätter, die Tage werden wieder merklich kürzer und damit wird es zeitiger dunkel (Ende Oktober noch eine Stunde früher), draußen wird es trüb, nasskalt und ungemütlich. Man merkt, es wird Herbst. Den Rhythmus des Jahres gibt es, seitdem sich die Erde dreht. Im Herbst wird sichtbar, dass alles seine Zeit hat. Und am Ende des Jahres kann man ein Resümee ziehen, wie es gelaufen ist. 

Man hat viel Positives erlebt, konnte einen schönen Urlaub genießen, wo man Neues in der Welt entdeckte, man hat vielleicht neue Freunde kennengelernt, was einen aufgebaut und Kraft gegeben hat, vielleicht hat sich Nachwuchs eingestellt oder man hat eine Operation gut überstanden. In unserer Stadt gab es viele schöne Erlebnisse im Kulturhauptstadtjahr, auch in unseren Kirchen, z. B. besondere Konzerte, Offene Kirche in Petri und Schloß, Radtouren bei „KIRCHEerfahren“ und, und und.

Aber sicherlich gab es auch Negatives, was einen bedrückt und nachdenklich gemacht hat. Sei es Krankheit, Trauer, Tod im Familien- und Freundeskreis, Kündigung der Arbeit, Streit in der Familie, oder mit Freunden. Vielleicht haben wir andere mit unserem Tun und Handeln verletzt. Es gibt immer noch Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten, Hunger und Dürre in der Welt nehmen wieder weiter zu… Es gibt so Vieles was einen niedergeschlagen hat, wo man nach dem „Warum“ fragt.

Im November feiern wir in Deutschland den Buß- und Bettag, der bei uns in Sachsen sogar arbeitsfrei ist. Der Feiertag liegt am Ende des Kirchenjahres, welches mit dem 1. Advent begann. Dieser Tag ist dazu gedacht, dass man zur Ruhe kommt, innehält und loslassen kann, was einen belastet. Man sollte ihn nutzen, um sich Gedanken zu machen über sich, den Glauben, das Leben, seine Mitmenschen, über die Welt oder auch über unsere Stadt.
Buße bedeutet nicht Strafe, sondern Besinnung, Umdenken, Umkehren, Bekehren, Bekennen. Und ganz wichtig ist, dass wir Vergebung empfangen und einen Neuanfang wagen.

Nutzen wir den Buß- und Bettag nicht nur dazu, die Wohnung nochmal vor der beginnenden Adventszeit zu putzen, sondern zur inneren Einkehr und zur Neuausrichtung auf Gott und empfangen Trost und Stärkung.

Ihr Gunar Berghänel

Foto: G. Berghänel