Am 8. November 2025 fand in der Schlosskirche das traditionelle Martinsfest statt, das auch in diesem Jahr viele Familien, Kinder und Gemeindemitglieder zusammenführte. Zu Gast waren die besonderen „Hauptakteure“ der Martinsgeschichte – Pferd, Hut, Helm, Mantel und Schwert. Jede dieser Figuren erzählte aus ihrer eigenen Perspektive, wie sie den berühmten Moment am Stadttor von Amiens erlebt hatte.

Das Pferd berichtete von der beschwerlichen Reise durch Schnee und Kälte und davon, wie überraschend es war, dass sein Reiter kurz vor dem warmen Stall anhielt. Der alte Sammelhut des Bettlers schilderte die Hoffnung und Enttäuschung seines Besitzers, der den ganzen Tag vergeblich auf eine kleine Gabe gewartet hatte. Der stolze Helm des römischen Soldaten erzählte von seiner Aufgabe, seinen Träger zu schützen – und wie ungewöhnlich es für ihn war, bei einem armen Mann stehenzubleiben.

Der große Soldatenmantel beschrieb, wie warm und wertvoll er war und wie sehr er seinen Träger vor dem Winter schützte. Schließlich erklärte das Schwert, wie es half, den Mantel zu teilen, sodass sowohl Martin als auch der frierende Bettler eine Hälfte erhielten.

So konnten alle Anwesenden miterleben, wie aus vielen kleinen Blickwinkeln ein großes Ganzes entsteht. Jede Perspektive ist wichtig – und erst im Zusammenspiel wird die Geschichte lebendig.

Natürlich gehörten auch gemeinsame Lieder und das traditionelle Teilen des Martinshörnchens dazu, bevor sich ein langer, leuchtender Laternenzug formierte und die dunklen Wege mit buntem Licht erfüllte.

Die Kollekte dieses Tages betrug 466,42 € und ging vollständig an die JOHANNEUM Kinder- und Jugendstiftung Chemnitz. Diese Stiftung fördert Projekte für Kinder und Jugendliche, die in schwierigen Lebenssituationen aufwachsen –durch Lernhilfen, Zirkusprojekte, Ferienlager oder kreative Bildungsangebote.

Das Martinsfest zeigte erneut, wie lebendig und bedeutsam diese alte Tradition auch heute noch ist – und wie eindrucksvoll sie Kindern vermittelt, dass jeder Beitrag zählt und gemeinsames Handeln Wärme schenkt.

Vielen Dank an alle Beteiligten, die diesen Nachmittag zu einem besonderen Erlebnis gemacht haben.

Das Vorbereitungsteam des Martinsfestes 2025