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Nachgedacht: Adventskranz


1. Dezember 2025

Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir! (Jesaja 60,1)

Liebe Gemeindeglieder! 

Diese alte Weissagung des Propheten Jesaja hat die Christenheit seit jeher auf das Kommen des Messias, ihres Herrn und Erlösers Jesus Christus gedeutet. Gerade das Licht ist dabei ein sehr aussagekräftiges Symbol für das, was mit Jesus in die Welt gekommen ist: Freundlichkeit und Wärme, Hoffnung und Zuversicht, helle Freude im Dunkel dieser Welt. 

Jesus selbst hat von sich gesagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Johannes 8,12) Deshalb zünden wir Christen in der Adventszeit Kerzen an. Und die meisten von uns befolgen dabei ein ganz bestimmtes Ritual: Jeden Sonntag im Advent entzünden wir eine Kerze auf einem Kranz aus Tannengrün – dem Adventskranz.

So selbstverständlich der Adventskranz heute vielen von uns erscheint, so verhältnismäßig jung ist doch seine Geschichte. Er geht zurück auf den evangelischen Theologen Johann Hinrich Wichern (1808–1881), den Begründer der Inneren Mission, aus der später das Diakonische Werk hervorging. Wichern hatte im 19. Jahrhundert in Hamburg mit der Gründung des Rauhen Hauses Jugendlichen, die auf der Straße lebten, eine Aussicht auf ein besseres Leben eröffnet. Um ihnen die Adventszeit als eine Zeit der Erwartung nahezubringen, hatte Wichern eines Tages seinen Kronleuchter mit Tannengrün geschmückt und mit 24 Kerzen versehen: eine für jeden der 24 Dezembertage bis zum Heiligabend. Mit der Zeit wurden dann aus den 24 Kerzen vier – für jeden Adventssonntag eine. Und dieser Brauch verbreitete sich in alle Welt.

Für uns Christen ist die Adventszeit eine stille Zeit der Buße und inneren Einkehr, in der wir uns auf die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus vorbereiten; hierbei nehmen wir auch Christi Wiederkehr am Jüngsten Tag mit in den Blick. Das Tannengrün auf dem Adventskranz symbolisiert die ungebrochene Lebenskraft auch in der kalten Jahreszeit, wenn alles Leben in der Natur scheinbar zum Erliegen kommt. Die Kerzen sind das Symbol für Christus und seine immer näher rückende Geburt.

Eine besinnliche und erwartungsfrohe Adventszeit und ein gesegnetes Weihnachtsfest wünscht 

Frank Manneschmidt